Luftrettung mit Christoph Gießen

50 Jahre Luftrettung in Deutschland

„Christoph Gießen“ hieß bis 2014 „Christoph Hessen“.
Mit der Indienststellung des ersten zivilen und ständig mit einem Notarzt besetzten Rettungshubschraubers (RTH) „Christoph 1“ in München schlug am 1. November 1970 die Geburtsstunde der öffentlich-rechtlichen Luftrettung in der Bundesrepublik Deutschland.

Stationsfoto Christoph Gießen
Rettungshubschrauber „Christoph Gießen“

Im Jahr der Pandemie 2020 wurden in Hessen 4.626 Patienten mit Helikoptereinsätzen versorgt. Ein Jahr zuvor waren es noch 4.722 Menschen, die per Luftrettung medizinisch betreut wurden.
Dabei waren 41 Piloten 112 Notärzte und 62 Rettungsassistenten bzw. Notfallsanitäter im Einsatz.
Die Zahl der Einsätze der vier hessischen Luftrettungszentren in Frankfurt, Fulda, Gießen und Kassel ging in Jahr der Pandemie von 5.334 Einsätzen in 2019 auf 5.044 Flüge zurück. Der Grund dafür waren wohl weniger schwere Verkehrsunfälle. Denn in der Vergangenheit stand die Trauma-Versorgung im Vordergrund, gefolgt von Herz-Kreislauf-Beschwerden und neurologischen Ursachen.

Der Praktische Arzt Hans-Werner Feder führte im Sommer 1967 seinen wegweisenden Hubschrauberversuch durch
Der Praktische Arzt Hans-Werner Feder führte im Sommer 1967 seinen wegweisenden Hubschrauberversuch durch
Foto: Sammlung Hans-Werner Feder/Archiv Werner Wolfsfellner MedizinVerlag München

Der erste Pionierversuch in der bundesdeutschen Luftrettung wurde im Jahre 1967 in Hessen durchgeführt. Mit einem zweisitzigen Hubschrauber vom Typ Brantly startete am Flugplatz Neu-Anspach (EDFA) im Taunus der Praktische Arzt Hans-Werner Feder gemeinsam mit dem Piloten Franz Hartmannsberger zwischen dem 11. August und dem 1. September 1967 zu insgesamt 52 Einsätzen. Durch die schnelle Heranführung des Arztes, heute würde man den Begriff „Schneller Notarztzubringer“ bzw. Notarzteinsatzhubschrauber (NEH) verwenden, konnte die Eintreffzeit eines Arztes bei Verkehrsunfällen erheblich auf zehn Minuten verkürzt und damit die Überlebenschancen der Unfallopfer deutlich verbessert werden. Mit diesem Versuch konnte der Nutzen eines zukünftigen Hubschrauberrettungsdienstes erstmals eindeutig und belastbar belegt werden. Zu Ehren der beiden Pioniere wurde am 12. Mai 2018 eine Tafel am Gebäude des Flugplatzes angebracht.

Immer mal wieder sieht man Christoph Gießen auch bei uns landen. Auf dem Video oben ist alles nur eine Übung. Dort war er auf den Marschallwiesen gelandet.

Quellen: Sonntagmorgenmagazin 21. 3. 2021, weitere Presseinformationen und https://www.rth.info/rep/rep.php?id=380
Fotos: Christoph Gießen,
Video: Winfried Senger

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