Grundwasserschutz

Kalksteinbruch 1995
Kalksteinbruch 1995

Als vor etwa 30 Jahren der Kalksteinabbau am Eberstein durch die Firma Westermann eingestellt wurde, blieb ein Krater mit schroffen Felswänden als tiefe Wunde in der Natur zurück. Dazu hohe Abraumhalden von nicht verwertbaren Kalkstein.

In dieser Zeit musste auch die Gemeinde Biebertal sich intensiv mit der Problematik der Wasserversorgung auseinander setzten, denn die bisherigen Wassergewinnungsanlagen von Rodheim und Vetzberg im Rossgrund waren aufgrund von Verunreinigungen nicht mehr nutzbar. 1992 fiel dann die Entscheidung, an der Obermühle, dort, wo der Fellingshäuser Brunnen bereits Wasser liefert, eine Probebohrung durchzuführen. In 80 Meter Tiefe war genügend Grundwasser vorhanden, um damit zukünftig alle Biebertaler Ortsteile – außer Krumbach – zu beliefern.

Problematisch war aber die tiefe Sohle des Steinbruches, die nur knapp über dem Grundwasserspiegel lag. In gemeinsamen langwierigen Verhandlungen zwischen der Firma Westermann, den Naturschutzbehörden, dem RP (Regierungspräsidium) und der Gemeinde Biebertal wurde erreicht, dass durch die Firma im Rahmen der Rekultivierung mit schweren Baugerät hunderte Kubikmeter Abraummaterial in die Sohle einplaniert wurden und diese damit um etwa fünf Meter höher kam. Somit war das Grundwasser gesichert und auch die natürliche Luftzirkulation des Tales durch den Abtrag der Halden wieder hergestellt.

Ein weiteres Problem für die neuen Brunnen war die Nähe der Straße zwischen Bieber und Königsberg. Nachdem 1994  an der Stelle ein PKW verunglückte, stellte man den Antrag, dort einen Schutzdamm zu errichten. Es dauerte dann noch bis 1999, ehe er mit einem Aufwand von damals ca. 200.000 DM fertiggestellt war.

Heute steht der ganze Bereich des Ebersteines unter Naturschutz und es ist beeindruckend zu sehen, wie sich die Natur die einst kahlen Bereiche zurück geholt hat. So ist nun der ehemaligen Steinbruch ein grünes Biotop, dass vielen seltenen Pflanzen und Tierarten eine ungestörte Existens bietet.

Die Fotos zeigen den Zustand von 1995 und heute, jeweils von der gleichen Stelle aufgenommen.

Kalksteinbruch heute
Kalksteinbruch heute

Fotos & Text: Peter Kleiner